Mythos "Bei Shootings muss die Sonne scheinen!"

Der wohl beliebteste Mythos : "Sonnenschein muss sein!"

Es gibt natürlich einen Ausnahmefall, denn für Gegenlichtbilder im Sonnenauf- oder Sonnenuntergang darf die Sonne natürlich alles geben und sich von ihrer besten Seite zeigen!
Aber außerhalb der "Goldenen Stunden" darf die Sonne sich ruhig zurückhalten. In diesem Blog erkläre ich dir warum...

Mithilfe eines Fotos möchte ich dir die Vorteile von einem bewölkten Himmel und die Nachteile von Shootings bei strahlendem Sonnenschein nahe legen.

(Alle Bilder in diesem Blog sind unbearbeitet!)

Nachteil Nr. 1 : Sonnenschein (vor allem bei hoch stehender Sonne) bringt immer ein sehr hartes Licht-Schatten-Spiel mit sich. Das heißt vor allem, dass die Fotos in erster Linie durch die vielen Lichtwechsel im Bild unruhiger wirken. Gerade in der Portraitfotografie wirkt sich dies negativ aus, da schnell Schatten unter den Augen entstehen und bei seitlich einfallendem Licht eine Seite des Gesichtes komplett im Schatten untergeht. Im Bildvergleich oben siehst du, dass auf Libelle's Fell sehr viele Lichtunterschiede auftreten, dadurch wirkt ihr Körper unruhiger als in der Situation im rechten Bild bei bedecktem Himmel.

Nachteil Nr. 2 : Eine Faustregel in der Fotografie ist "Sonne im Rücken, Auslöser drücken". Bei strahlendem Sonnenschein allerdings für das Model eine undankbare Situation. Ich selber bin absolut nicht gut darin, lange in die Sonne zu schauen. Und das tue ich auch meinen Models nur ungerne an. Auf das Pferd konzentrieren, verträumt schmusend mit dem Vierbeiner vor der Kamera stehen...in so einem schönen Moment gehört das Problem in die Sone blinzeln zu müssen gaaanz weit weg!

Vorteile Nr. 1 : Weiches Licht - Die beste Voraussetzung für gefühlvolle und harmonische Fotos. Abgesehen vom "Zauberlicht" zur Morgen- und Abendstunde, wo traumhafte Bilder im Gegenlicht entstehen, bietet einem eine Wolkendecke ideale Lichtverhältnisse, daher spricht man auch vom "Beauty-Licht". Das Gesicht des Models ist ebenmäßig und es entstehen keine harten Lichtspiele, die dem Gesamtbild einen unruhigen Touch verleihen

Vorteil Nr. 2 : Bei weichem Licht entstehen keine leuchtenden Flächen, welche den Blick auf sich ziehen. Wie du oben in der Gegenüberstellung der beiden Shootingsituationen sehen kannst, leuchtet vor allem die Blesse von Libelle sehr und zieht den Blick auf sich. Ebenso leuchtet Swantje's rechts Schulter und strahlte mit der Blesse um die Wette. Diese Bereiche können nachträglich in der Bildbearbeitung zwar reduziert werden, aber nicht mehr ideal hergestellt werden.

In den vergangenen zwei Jahren brannte sich dieser Mythos in mein Gedächtnis, da ich vor allem in den Sommermonaten von Kunden gebeten wurde das Shooting zu verschieben, weil die Sonne nicht richtig schien.
In diesem Fall habe ich immer die Empfehlung ausgesprochen, das Shooting nicht zu verschieben, eben aus dem oben genannten Punkten. Und nach dem Shooting waren dann doch alle Beteiligten erleichert, dass der Termin nicht verschoben wurde und ganz ohne Sonnenschein die erträumten Bilder entstanden sind, oder sogar weit über die erhofften Bilder hinaus :-)
Ich bin an dieser Stelle sehr dankbar für das Vertrauen, dass der Rat so dankend angenommen wurde.

Also ihr Lieben...lasst euch nicht von Wolken abschrecken!
Sogar Nieselregen hat seinen eigenen Charme und es entstehen einzigartige Bilder. Ich bin sehr wetterresistent, für euch trotze ich gerne Wind und Wetter.
Wer also tatsächlich von einem Regenshooting träumt, der kann auch diesen Wunsch gerne äußern und ich bin dabei. Meine Kamera hat mittlerweile ein eigenes "Regenoutfit" :-)

Eure Julia ♥